Beste PKV für Beamte 2025: Nicht auf Testsieger verlassen!

Auch der neue PKV Test im Handelsblatt zeigt, dass Beamte sich beim Vergleich von Privaten Krankenversicherungen nicht auf „Testsieger“ verlassen dürfen.

Die beste PKV für Beamte 2025 - Nicht auf Testsieger verlassen

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Der neue Handelsblatt-Artikel „Die besten PKV für Beamte 2025 im Vergleich“ lässt die wichtigsten Kriterien in der Bewertung außer Acht.
  • Die Maßstäbe für den Vergleich privater Krankenversicherungen ändern sich jährlich, sodass es in kürzester Zeit zu völlig unterschiedlichen Rankings und Ergebnissen kommt.
  • Um die beste private Krankenversicherung für Beamte zu finden, ist ein PKV-Vergleich nötig, der Ergänzungstarife, Beihilfeverordnung und individuelle Faktoren miteinschließt.

Der aktuelle Handelsblatt PKV Test bietet keine gute Orientierung für Beamte

Im Oktober 2024 hat das Handelsblatt wieder mal einen aktuellen PKV-Vergleich veröffentlicht und ein Ranking der besten Privater Krankenversicherungen für Beamte erstellt. Genauer genommen handelt es sich nur um ein wiederholtes Update eines alten Artikels, in welchem hin und wieder ein paar Testsieger ausgetauscht werden – leider zum Nachteil der Qualität und Glaubwürdigkeit eines „aktuellen“ Vergleichs privater Krankenversicherungen. Auf die inhaltlichen Fehler und die fatalen Folgen für Menschen, die „die beste PKV für Beamte“ suchen, gehen wir unten genauer ein.

Dem PKV-Vergleich 2025 zu Grunde liegt – wie beim letzten „Update“ im Januar letzten Jahres – ein Vergleich der Ratingagentur Franke und Bornberg. Für das Ranking der besten Beamtentarife wurden 22 Private Krankenversicherungen für Beihilfeberechtigte verglichen. Sieger des großen PKV-Tests (wenn man es denn „Testen“ nennen kann) bleibt im Oktober weiterhin die Barmenia. Auf Platz 2 wurde die Alte Oldenburger abgelöst von der Arag. Auf Platz 3 steht – und das ist für uns die größte Überraschung – nun statt Deutscher Ring die Debeka Krankenversicherung!

Die Testsieger werden hier leider durch äußerst fragwürdige und neuerdings undurchsichtige Kriterien gekürt. Insbesondere für eine PKV für Beamte werden wichtige Faktoren für die Bewertung außer Acht gelassen. Wir haben uns bereits in einigen Blog-Artikeln zuvor kritisch zu derartigen Tests geäußert, der neue Handelsblattartikel steht jedoch mal wieder beispielhaft dafür, dass man sich bei der Wahl einer Privaten Krankenversicherung nicht auf das Siegel „Testsieger“ verlassen sollte.

Wer steckt hinter dem PKV Vergleich für Beamte und wer profitiert davon?

Zu Beginn sollte jedem bewusst sein, dass nicht das Handelsblatt als unabhängige Wirtschafts- und Finanzzeitung hinter diesem PKV-Vergleich steht. Wie man an der Kennzeichnung im Header des Artikels erkennen kann, handelt sich um eine fremdfinanzierte Anzeige. Für sämtliche Inhalte der Seite ist der Anzeigenpartner verantwortlich. Wer also einen Vergleich oder Test für die Private Krankenversicherung im Netz findet, sollte als erstes checken, wer dahintersteckt und wer dafür bezahlt:
  • Wer hat den Versicherungsvergleich in Auftrag gegeben?
  • Wo führen die Links hin, die zu einem PKV Vergleich auffordern?
  • Wer ist verantwortlich für die Inhalte?

Oft hilft schon ein kurzer Blick ins Impressum der Partner-Webseite. Auch über den Handelsblatt-Artikel kann man sich (wenig überraschend) über einen Link direkt Angebote für Private Krankenversicherungen für Beamte einholen und vergleichen. Bis zum neusten Update des Artikels ist man auf der Webseite „Finanzmarktforschung.de“ gelandet, deren Betreiber sich als „Institut für Wirtschafts- und Finanzmarktforschung“ betiteln. So schön das auch klingen mag, so ist es doch nur eine ganz normale GmbH: die FMK Compare GmbH (und kein unabhängiges Forschungsinstitut, was man möglicherweise vermuten könnte). Für uns ist der Titel auch nur ein Marketinginstrument. Als wir die Seite im letzten Jahr gecheckt haben, stand im Impressum noch die verticus Finanzmanagement AG als Verantwortliche für den Inhalt. Ein Unternehmen, welches die Anfragen sammelt und an seine eigenen Versicherungsmakler verteilt.

Um die Weiterleitung auf eine fremde Webseite zu umgehen (und womöglich potenzielle Kunden abzuschrecken), wurden die Links hinter „Kostenlos Vergleichen“ jetzt durch einfache Formulare ersetzt. Diese ermöglichen, dass die Leser auf der Seite des Handelsblattes bleiben und nicht von dem Anzeigenpartner irritiert werden. Nun kann man sich mit Angabe weniger Eckdaten wie Geburtsdatum, Gehaltsgrenze und gewünschtem Versicherungsbeginn einen kostenlosen PKV-Vergleich zusenden lassen. Auch das ist ein Vorgehen, welches wir niemals empfehlen würden. Denn wo wird der individuelle Gesundheitszustand berücksichtigt? Die beruflichen und privaten Risikofaktoren? Der eigene Beihilfebemessungssatz? Die Besonderheiten der jeweiligen Beihilfeverordnung des Bundeslandes? Die persönlichen Ansprüche an die individuell wählbaren Leistungen einer PKV oder an den Beihilfeergänzungstarif?

In jedem Fall sollte man mit den Testergebnissen dieses Artikels genau wie mit dem zugesendeten PKV-Vergleich sehr vorsichtig umgehen. Genau wie mit allen anderen selbstgemachten Ratings von Unternehmen und Agenturen.

Unglaubwürdig: Die beste PKV für Beamte ist jedes Jahr eine andere

Kleiner Rückblick: Im Mai 2022 hat das Handelsblatt bereits den Vergleich Privater Krankenversicherungen für Beamte publiziert. Für das Ranking wurden Beamtentarife von 27 Versicherungsgesellschaften verglichen. Im Januar wurde der Vergleich auf 2025 aktualisiert und es werden nur noch 19 Anbieter gegenübergestellt. Jetzt sind es wieder 22 private Krankenversicherer deren Beamtentarife bewertet wurden. Und statt neun schneiden heute wieder 14 PKV mit der Note „sehr gut“ ab. Allerdings wurde die Zahl wohl versehentlich nicht überall angepasst, da die Textabschnitte noch aus dem alten Artikel stammen. Hier ein Screenshot von Anfang Dezember 2024:

Aber auch die Kriterien, nach denen die Tarife bewertet wurden, hatten sich innerhalb eines Jahres maßgeblich verändert, sodass der neue Vergleich zwangsläufig zu anderen Ergebnissen kommen musste (mehr dazu weiter unten). Wer über das Internet-Archiv die vorherigen Versionen des Artikels aufruft, stellt fest: Letztes Jahr ging die HUK-Coburg mit einem der schlechtesten (!) Beihilfeergänzungstarife am Markt als Testsieger hervor. (Hier haben wir selbst einen detaillierten Vergleich des HUK Beihilfeergänzungstarifes mit anderen Anbietern erstellt.) Im Januar belegte sie immer noch Platz 5, im Oktober ist sie auf Rang 9 gerutscht. Wohlgemerkt: Die Tarife und Leistungen, die in den Vergleichen genannt werden, sind immer noch dieselben. Sowohl bei der HUK als auch bei anderen Versicherern, welche jetzt plötzlich VOR der HUK ranken – zum Beispiel die DBV und die Debeka. Auch die Auswahlkriterien des Musterbeamten haben sich nicht geändert. Was ist also passiert?

Hier einmal zur Veranschaulichung der Vergleich der Testsieger von Oktober und Januar 2024:

Erwähnenswert ist in jedem Fall, dass die Debeka (mit exakt denselben Tarifen) im aktuellen Ranking auf Platz 3 geklettert ist. Für uns nicht nachvollziehbar, da die Beamtentarife genau wie die Beihilfeergänzungstarife weit unter dem Leistungsniveau anderer Versicherer liegen. Die Gründe haben wir in diesem Artikel ausführlich erläutert:
Debeka Krankenversicherung – Wie gut ist sie wirklich? Wir gehen davon aus, dass für den Handelsblatt-PKV-Vergleich weiterhin die Beitragshöhe eine wichtige Rolle für die Bewertung spielt (siehe unten). Dann dürfte die Debeka nach den saftigen Beitragserhöhungen ihrer PKV-Tarife zum Januar 2025 im nächsten „Test“ jedoch wieder deutlich verlieren. Wir sind gespannt…

In der Liste der besten Privaten Krankenversicherungen für Beamte lagen außerdem Gesellschaften wie die Nürnberger Krankenversicherung AG ganz vorne, was für uns absolut nicht nachvollziehbar ist. Die Nürnberger erstattet bei Arznei-, Verband- und Heilmittel (!) wie Physiotherapieleistungen nur 80 Prozent (von den jeweils versicherten 50 Prozent) UND begrenzt diese Erstattung auf 2000 Euro. Uns ist schleierhaft, wie man mit diesen Versicherungskonditionen ein „Sehr gut“ in der Gesamtnote bekommen kann.

Zustimmen konnten wir dem Handelsblatt im PKV-Vergleich beim Testergebnis der Concordia. Im Vergleich zu vielen großen Krankenversicherern deckt bereits der Grundtarif für Beamte viele wichtige Leistungen ab. Außerdem wurden die Ergänzungstarife „BV plus“ und „BVE“ berücksichtigt. Diese übernehmen die Restkosten der Beihilfe und decken somit einige Leistungslücken – das größte „Problem“ der Beamten. Es gibt noch wertvollere Beihilfeergänzungstarife am Markt, das Preis-Leistungsverhältnis der Concordia stimmt jedoch. Doch wo ist diese Versicherungsgesellschaft heute geblieben? Im PKV Vergleich 2025 tauchen die Beamtentarife der Concordia nicht mal mehr unter den Top 20 auf.

Den Tarif vom Deutschen Ring, der in diesem PKV Test mit „sehr gut“ abschneidet, können wir empfehlen, da deren Ergänzungstarife fast überall greifen. Diese sind gleichzusetzen mit der Barmenia, die in ihren Beamtentarifen ebenfalls viel leistet, in dem altem Ranking aber nicht auftauchte.

Unsere Bewertung der Testsieger: Barmenia auf Platz 1

Die Barmenia wurde im Ranking letztes Jahr noch gar nicht berücksichtigt, schneidet beim neuen Vergleich im Jahr 2025 aber am besten ab. Zwar können wir bestätigen, dass die Barmenia bisher zu den Top-Versicherern für Beamte gehörte und auf dem deutschen Markt zu den Gesellschaften mit den leistungsstärksten Tarifen für Beamte. Aber Vorsicht: Es handelt sich hier um einen Tarif, welcher erst im Juli 2022 eingeführt wurde. Das bedeutet, wir haben keine Vergleichswerte aus der Vergangenheit hinsichtlich der Beitragsstabilität. Im Gegensatz dazu ist die Alte Oldenburger seit 1972 mit denselben Tarifen auf dem Markt und die beitragsstabilste Versicherungsgesellschaft in Deutschland. Auch die sehr leistungsstarken Beamtentarife des Deutschen Rings gibt es schon sehr lange, sodass man eine hohe Beitragsstabilität nachweisen kann.

Wichtig: Auch wenn Barmenia, Alte Oldenburger und Deutscher Ring
solide Leistungen bieten, sind sie noch lange nicht für jeden Beamten die
bestmögliche private Krankenversicherung. Die ergibt sich erst aus dem
Vergleich individueller Faktoren (siehe unten).

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Die besten privaten Krankenversicherungen für Beamte: Gefährliche Lücken im Vergleich

Der Handelsblattartikel „Die besten PKV für Beamte 2025 im Vergleich“ enthält bereits zu Anfang fehlerhafte bzw. unvollständige Aussagen zu Beamtenversicherungen. So wird behauptet, dass Beamte nur die Restkosten über die Private Krankenversicherung abdecken müssen, da der Dienstherr über die Beihilfe mindestens 50 Prozent bezahlt. Außer Acht gelassen wird aber die Tatsache, dass die Beihilfe oft nicht die vollen 50 Prozent des Rechnungsbetrages zahlt. Beispielsweise wenn der Kunde medizinische Leistungen in Anspruch genommen hat, die nicht beihilfefähig sind. Die Kosten für diese nicht beihilfefähigen Aufwendungen werden vom gesamten Rechnungsbetrag abgezogen. Ein simples Beispiel:

Der Gesamtbetrag deiner Arzt- und Laborkosten beträgt 1000 Euro. Dadurch dass einige der enthaltenen Leistungen nicht beihilfefähig sind, erkennt die Beihilfe diese auch nicht an. So kann es durchaus sein, dass der Anerkennungsbetrag in deinem Fall nur bei 700 Euro liegt. Von diesem Betrag übernimmt die Beihilfe 50 Prozent, also nur 350 von 1000 Euro. Das ist ein gewaltiger Unterschied – gerade bei hohen Kranken- und Arztkosten – und kann den Kunden finanziell extrem belasten. In der Realität sind die Versicherten von einer 100-prozentigen Absicherung also weit entfernt. Deswegen benötigen Beamte neben der Restkostenversicherung den wichtigen Beihilfeergänzungstarif. Daher fragen wir uns: Wie kann man hier die besten PKV für Beamte küren, ohne den Beihilfeergänzungstarif im Vergleich zu erwähnen?

PKV für Beamte im Test: Verzerrte Ergebnisse durch Verallgemeinerung

Etwas weiter oben im Handelsblatt-Artikel werden die jeweilige Höhe der Beihilfe in Abhängigkeit vom Familienstand sowie der Eigenanteil in einer Grafik dargestellt. Hier werden zwar die speziellen Regelungen der Bundesländer erwähnt, jedoch im weiteren Verlauf nicht berücksichtigt. Beispielsweise erhöht sich in Hessen der Beihilfeanspruch mit jedem Kind um fünf Prozent. In Baden-Württemberg erhält jeder Beamte 50 Prozent (bei Verbeamtung ab 2013) – unabhängig von der Anzahl der Kinder und dem Familienstand. Dagegen haben Beamte in Bremen einen 50-prozentigen Beihilfeanspruch, der sich für jeden beihilfeberechtigten Angehörigen (Ehepartner und/oder Kinder) um fünf Prozent bis auf maximal 70 Prozent erhöht.

Hinzu kommt, dass jedes Bundesland seine eigene Beihilfeverordnung hat und darin festlegt, welche Leistungen beihilfefähig sind und welche nicht, d.h. es existieren 16 – inklusive des Bundes sogar 17 – verschiedene Verordnungen. Durch die unterschiedlichen Grundvoraussetzungen der Versicherten ergeben sich natürlich Unterschiede in den Versorgungslücken und Ansprüche an die PKV sowie an die Beihilfeergänzungstarife. Ein ordentlicher PKV Vergleich müsste für Beamte also separat für jedes Bundesland erstellt werden. Die genannten Punkte sorgen für eine totale Verzerrung der Ergebnisse und somit für einen PKV Vergleich, der vielen Kunden eher schaden als helfen dürfte.

Wie werden die Privaten Krankenversicherungen für Beamte bewertet?

Im PKV Vergleich vom Januar letzten Jahres wurde noch beschrieben, wie getestet und nach welchen Kriterien eine Private Krankenversicherung für Beamte bewertet wurde. Zugrunde gelegt wurde ein 30-jähriger Musterbeamte – genau wie im letzten Jahr. Doch es gab einen gewaltigen Unterschied: Im Test zuvor wurden Tarife mit 500 Euro Selbstbeteiligung pro Jahr verglichen. Allein deswegen haben wir den kompletten PKV Test in Frage gestellt: Wir würden einem Beamten generell keinen Selbstbehalt empfehlen! Für Beamte, die bis zu 50 Prozent ihrer Krankenkosten erstattet bekommen und sich in vielen Bundesländern bereits über die Kostendämpfungspauschale jährlich an den medizinischen Kosten beteiligen, macht eine zusätzliche Selbstbeteiligung absolut keinen Sinn. Zudem gibt es sehr wenige gute Beamtentarife am Markt, die eine Selbstbeteiligung enthalten. Im darauffolgenden Jahr hat die Ratingagentur anscheinend dazugelernt und den Selbstbehalt im Tarifvergleich gestrichen.

Jede Ratingagentur kommt zu anderen Ergebnissen

Es ist nicht verwunderlich, dass wenn man nach Testsiegern googelt, nahezu jede Ergebnisseite einen anderen Sieger hervorbringt. Jede Ratingagentur legt andere Parameter für ihren PKV-Vergleich zugrunde und gewichtet Faktoren unterschiedlich. Das aktuelle Beispiel zeigt wunderbar, dass sogar ein und dieselbe Agentur innerhalb kürzester Zeit zu völlig unterschiedlichen Testergebnissen kommt: Die Ratingagentur Franke und Bornberg, auf die sich der PKV Test im Handelsblatt bezieht, gewichtete für den Vergleich im Januar 2024 die Leistungen der PKVs mit 60 Prozent, die Beitragshöhen mit 30 Prozent und die Finanzstärke der jeweiligen PKV mit 10 Prozent. Für den im April 2022 veröffentlichten Vergleich im Handelsblatt wurden die Leistungen der Versicherungen allerdings noch mit 50 Prozent und die Finanzstärke der Anbieter mit 20 Prozent gewichtet. Was ist passiert? Warum sind die Leistungen einer Krankenkasse plötzlich wichtiger als im Jahr zuvor?

Im aktuellen Tarifvergleich von 2025 wurde der besagte Abschnitt gänzlich entfernt. Hat man etwa unsere Kritiken gelesen?!

Die Krux ist natürlich nun, dass für den Leser völlig unklar bleibt, nach welchen Kriterien die PKV bewertet wurden. Zitat: „Franke und Bornberg vergab für die Leistung der Barmenia 96 von 100 Punkten. Doch anders als man annehmen könnte, kostet diese Topleistung kein Vermögen. Der Monatsbeitrag liegt im guten Mittelfeld.“ Und weiter im Text: „Die Huk Coburg bietet den günstigsten Tarif für den Musterbeamten und rangiert damit immerhin noch auf Platz 9 („sehr gut“). Scheint zumindest so, als würde der Preis immerhin noch eine wesentliche Rolle spielen.

Fragwürdige Kriterien: Beitragshöhe der PKV darf nicht relevant für die Bewertung sein

Was der Handelsblatt-Text korrekt formuliert: Teurer versichert ist nicht gleich besser. Die Hallesche Krankenversicherung ist in der Tat teurer in den Beamtentarifen, aber verglichen mit der günstigeren Barmenia viel schlechter in den Leistungen. Es gibt allerdings auch einige Billiganbieter, die Kunden mit besonders niedrigen Beträgen locken, dafür aber gleichzeitig deutlich an den Leistungen einsparen. Deswegen verwundert es umso mehr, dass die Höhe der Beiträge für das Ranking mit 30 Prozent bewertet wurde – was unserer Meinung nach völlig irrsinnig ist. Die Höhe der Beiträge sollte am wenigsten interessieren, denn: 
 
  1. Billige Tarife decken wichtige und teure Gesundheitsleistungen nicht ab.
    Die Leistungen, die eine Private Krankenversicherung für Beamte enthält, sind das Allerwichtigste. Wir haben nur diese eine Gesundheit! Und was bringt es dir, monatlich ein paar Euro zu sparen, wenn du bei diversen medizinischen Behandlungen und Hilfsmitteln selbst draufzahlen musst. Günstige Beamtentarife enthalten z.B. oft Übernahmegrenzen bei Material- und Laborkosten für Zahnersatzmaßnahmen, Kuren, Behandlungen durch Heilpraktiker und auch für Physiotherapien.
  2. Bei günstigen Tarifen muss man mit hohen Beitragssteigerungen rechnen.
    Wer billig kauft, kauft zweimal –  ein Sprichwort, das viel Wahrheit in sich trägt. Denn wer sich bei der Wahl seiner Beamtenversicherung für die billigsten Beiträge entscheidet, bezahlt dies später durch regelmäßige Beitragssteigerungen und Lücken im Versicherungsschutz.
  3. Ein Teil der monatlichen Versicherungsprämien ist steuerlich absetzbar.
    Auch diesen Aspekt sollte man in der Kalkulation der monatlichen Kosten nicht außer Acht lassen.

Nachteile der Öffnungsaktionen werden verschwiegen

Am Ende des Artikels werden Vorteile aufgelistet, „Warum Beamte in der PKV besser aufgehoben sind“ als in der GKV. Auch hier werden Punkte genannt, welche wir so nicht unterstützen würden. Auszug aus dem Handelsblatt Online-Artikel (Stand: 08. Januar 2025):

Risikozuschläge sind auf 30 Prozent begrenzt. Beamte können sich unabhängig von ihrem Alter und Gesundheitszustand immer privat versichern. Möglich macht das die sogenannte Öffnungsaktion der privaten Krankenkassen, an der 16 PKVs teilnehmen. Die Öffnungsaktion gilt für den erstmaligen Zugang zur PKV. Wer Vorerkrankungen hat, muss mit Risikozuschlägen rechnen, diese sind aber auf 30 Prozent begrenzt. Lehnt der Versicherer wegen einer schweren Vorerkrankung den Antrag ab, muss der Beamte die gesetzliche Krankenkasse wählen.

Fakt ist: Man kann sich mit der Öffnungsaktion trotz Vorerkrankung mit 30 Prozent Risikozuschlag versichern. Was hier aber in keinem Wort erwähnt wird: Die genannten Tarife können nicht beihilfekonform angeboten werden. Das heißt, auch der so wichtige Beihilfeergänzungstarif wird NICHT angeboten. Möglicherweise sind wichtige privatärztliche Behandlungen nicht enthalten und auch Kurtagegeld und Krankenhaustagegeld werden nicht angeboten. Über die erheblichen Nachteile der PKV Öffnungsaktionen wird viel zu selten aufgeklärt und sie fallen auch hier einfach unter den Tisch. Es gibt außerdem besondere Umstände, durch die Beamte möglicherweise mit der gesetzlichen Krankenversicherung günstiger wegkommen, z.B. Beamte mit niedriger Besoldung und mehreren Kindern. Ob die GKV wirklich die bessere Alternative ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Gerne vergleichen wir die Leistungen und Kosten der gesetzlichen und privaten Versicherer für dich.

Per Vergleichsrechner zur passenden PKV? Bitte nicht!

Ein wenig schleierhaft ist uns die Aussage am Ende des Artikels, dass man sich mit Hilfe von Online-Vergleichsrechnern einen Überblick über die PKV-Tarife am Markt verschaffen kann. Davon raten wir dringend ab. Die Leistungskataloge der rund 50 Anbieter in Deutschland sind schon in ihren Standardtarifen so unterschiedlich, dass – wenn man die Ergänzungstarife hinzuzieht – eine unzählige Vielfalt an Tarifoptionen entsteht, welche nach individuellen Kriterien gefiltert werden müssen. Die Wahl einer Privaten Krankenversicherung ist (im besten Fall) eine Entscheidung fürs Leben. Die sollte man keinem Onlineportal überlassen.

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Fazit: Welche Private Krankenversicherung für Beamte ist 2025 die beste?

Unsere Kunden wissen und schätzen uns dafür, dass wir uns mit allen Versicherungsgesellschaften am Markt beschäftigen und vor allem kritisch mit deren PKV Tarifen auseinandersetzen. Nach fast zwei Jahrzehnten im Versicherungsgeschäft können wir dir versichern, dass …

  1. … es auch im Jahr 2025 nicht den einen, ultimativen Testsieger unter den Beamtenversicherungen geben wird. Verschiedene Rating-Agenturen, Wirtschaftsmagazine, Verbraucherportale und Journalisten werden ihre ganz eigenen Kriterien für ihren Vergleich und für die Wahl der besten Privaten Krankenversicherung heranziehen. Leider sind diese sogenannten „PKV Tests“ oft fehler- und lückenhaft, da im Bereich der Beamtenversicherungen viel Unwissenheit herrscht. Die Versicherungsgesellschaften werden sich jedoch mit dem Testsiegel „Sehr gut“ schmücken, was viele Verbraucher in die Irre führen und im schlimmsten Fall einen minderwertigen und teuren Versicherungsschutz bedeuten kann.
  2. … es gefährlich und fahrlässig ist, Tarife und Beiträge Privater Krankenversicherungen mit den PKV Tarifen für Beamte zu vergleichen. Die Testsieger der Privaten Krankenversicherungen bieten bei Weitem NICHT die besten Beamtentarife. Hinzu kommt, dass die länderspezifischen Verordnungen und Beihilfeergänzungstarife nicht berücksichtig werden. Wie wir in diesem Artikel aufzeigen, bieten die größten und beliebtesten Beamtenversicherer ausgerechnet hier die schlechtesten Leistungen. 
  3. … die beste Private Krankenversicherung für Beamte sich aus dem Vergleich der wichtigsten, individuellen Faktoren ergibt:
  • Beamtenstatus (Beamtenanwärter, Beamter auf Probe, Beamter auf Lebenszeit)
  • Beihilfeverordnung des jeweiligen Bundeslandes
  • Eintrittsalter bei Abschluss der PKV
  • Gesundheitszustand bei Abschluss der PKV
  • persönliche Krankheitsgeschichte, Vorerkrankungen, chronische Krankheiten
  • individuelle Bewertung und Gewichtung der Tarifleistungen (z.B. bei Zahnersatz, Sehhilfen, Behandlungen bei Heilpraktikern, Kuren oder Therapien)

Wenn du diese Faktoren bei der Wahl deiner Privaten Krankenversicherung berücksichtigst, findest du deinen persönlichen Testsieger was die Leistungen und monatlichen Prämien betrifft.

Durch den unabhängigen Vergleich die beste PKV für Beamte finden

Wir von Beamtenservice verdienen unser Geld damit, indem wir das „Kleingedruckte“ der einzelnen Krankenkassen miteinander vergleichen und von der jeweiligen Gesellschaft für unsere Arbeit honoriert werden. Wir arbeiten dabei nicht mit ein paar ausgewählten Gesellschaften zusammen, sondern vergleichen die besten Beamtentarife auf dem Markt und können somit die beste PKV für dich herausfiltern. Für dich ist und bleibt dieser Service kostenlos.

Dein Vorteil bei uns: Wir stehen dir immer beratend zur Seite. Sei es beim Ausfüllen der Beihilfeanträge, bei den Gesundheitsfragen oder bei Uneinigkeiten mit deiner Gesellschaft – auch nach dem Abschluss deiner PKV.