Dienstunfähigkeitsversicherungen für Feuerwehrleute

Dienstunfähigkeitsversicherung für Feuerwehrbeamte und Feuerwehranwärter

Nicht jede Dienstunfähigkeitsversicherung passt zu jedem Beamtenberuf. Spezielle Berufsgruppen wie Beamte bei der Feuerwehr benötigen eine spezielle Absicherung gegen Dienstunfähigkeit. Worauf Feuerwehrbeamte und Feuerwehranwärter bei der Wahl ihrer Versicherung achten sollten und welche DU-Klauseln wichtig sind.

Feuerwehrbeamte werden, genau wie Feuerwehranwärter, nahezu täglich mit physischen und mentalen Herausforderungen konfrontiert, die ihr Berufsalltag zwangsläufig mit sich bringt. Die im Vergleich zu vielen anderen Beamtenberufen hohen Gesundheitsrisiken steigern zugleich das Risiko, den Job bei der Feuerwehr aufgrund von Unfall, Verletzung oder einer psychischen Erkrankung nicht mehr nachgehen zu können. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung (DU) schützt im Fall von Dienstunfähigkeit vor den drohenden Einkommensverlusten und dient der Sicherung des Lebensunterhalts.

Feuerwehrdienstunfähigkeit: Wann ist ein Feuerwehrbeamter dienstunfähig?

Ein Beamter der Feuerwehr gilt als dienstunfähig, wenn dieser wegen seines körperlichen Zustands oder aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft unfähig ist, seine Dienstpflichten zu erfüllen. Dienstunfähig ist, wer den besonderen Anforderungen nicht mehr genügt, oder innerhalb von sechs Monaten aus gesundheitlichen Gründen keinen Dienst ausgeübt hat. Ob ein Feuerwehrbeamter dienstunfähig ist, entscheidet der Dienstherr auf Grundlage eines medizinischen Gutachtens des zuständigen Amtsarztes.

Warum eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Feuerwehrbeamte sinnvoll ist

Am wichtigsten ist die Absicherung der Dienstunfähigkeit zweifelsohne für Feuerwehranwärter, Feuerwehrbeamte auf Probe und junge Beamte in den ersten Dienstjahren. Das wird deutlich, wenn man sich die Ansprüche in dem jeweiligen Beamtenstatus vor Augen hält:

1. Anspruch eines Feuerwehranwärters bei Dienstunfähigkeit

Feuerwehranwärter sind Beamte auf Widerruf und werden bei Feststellung einer Dienstunfähigkeit nicht in den Ruhestand versetzt oder anderweitig bedienstet, sondern in der Regel entlassen. Somit haben Feuerwehranwärter keinen Anspruch auf ein staatliches Ruhegehalt. Ausnahme kann ein Dienstunfall sein. Stattdessen werden sie rückwirkend in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Da Anwärter aber normalerweise die erforderliche Wartezeit von fünf Jahren nicht erfüllen, wird keine Erwerbsminderungsrente ausgezahlt. Dienstunfähige Feuerwehranwärter bekommen also von keiner Seite finanzielle Versorgung und sind im schlimmsten Fall auf Bürgergeld (ehemals Arbeitslosengeld II) angewiesen.

2. Anspruch eines Feuerwehrbeamten auf Probe bei Dienstunfähigkeit

Für Feuerwehrbeamte in der Probezeit gilt ein ähnliches Risiko wie für Feuerwehranwärter. Auch Beamte auf Probe können bei Dienstunfähigkeit entlassen werden. Sie werden nicht in den Ruhestand versetzt und haben keinen Anspruch auf finanzielle Versorgung durch ihren Dienstherren – außer, wenn die Dienstunfähigkeit auf einen Unfall im Feuerwehrdienst zurückzuführen ist. Ansonsten werden auch sie in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert und erhalten – sofern die fünfjährige Wartezeit erfüllt wurde – die gesetzliche Mindestversorgung, welche jedoch gerade mal das Existenzminimum sichert.

3. Anspruch eines Feuerwehrbeamten auf Lebenszeit bei Dienstunfähigkeit

Auf Lebenszeit verbeamte Feuerwehrleute haben zwar einen Anspruch auf das dienstliche Ruhegehalt, sollten sie dienstunfähig werden, dieser greift aber ebenfalls erst nach fünf (!) absolvierten Dienstjahren. Anschließend steigt die Höhe der Pension mit jedem Dienstjahr. Die vollen Versorgungsbezüge erhalten Beamte erst bei 40 ruhegehaltfähigen Dienstjahren. Junge Feuerwehrbeamte erhalten nach mindestens 60 Monaten Dienstzeit erst einmal nur die Mindestversorgung.

Daher ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Feuerwehrbeamte in jedem Status absolut sinnvoll, besonders jedoch für junge Feuerwehleute in der Ausbildung und in den ersten Dienstjahren.

Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung?

Während Angestellte sich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit absichern, benötigen Beamte eine Dienstunfähigkeitsversicherung (DU). Die ist im Grunde nichts anderes als eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel. (Feuerwehrbeamte benötigen zusätzlich eine spezielle DU-Klausel für den Feuerwehrdienst – siehe unten). Diese ist nötig, da die Kriterien für eine Dienstunfähigkeit nicht immer mit denen einer normalen BU übereinstimmen. Die Dienstunfähigkeitsversicherung sichert das Berufs- und Dienstunfähigkeitsrisiko finanziell ab und zahlt eine vertraglich vereinbarte Rente, sollte ein Feuerwehrbeamter seinen Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Die Dienstunfähigkeitsversicherung schließt die Versorgungslücken, die durch eine Entlassung oder Versetzung in den Ruhestand entstehen und dient zur Erhaltung des normalen Lebensstandards.

Unterschied: Allgemeine Dienstunfähigkeit vs. Spezielle Dienstunfähigkeit

Gerade bei speziellen Beamtenberufen mit besonderen Risiken ist es wichtig, den Unterschied zwischen der allgemeinen und der speziellen Dienstunfähigkeit zu kennen: Zunächst einmal hängt die Notwendigkeit vom Bundesland ab. Liegt eine Feuerwehrdienstunfähigkeit vor, betrifft dies regelmäßig „nur“ die speziellen physischen und psychischen Anforderungen an diesen Beruf. Beispielsweise, wenn ein Feuerwehrbeamter aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, eine Atemschutzmaske zu tragen. So kann es durchaus sein, dass der Betroffene zwar den Feuerwehrdienst nicht mehr ausüben kann, aber anderweitig verwendbar wäre, vom Dienstherrn allerdings trotzdem entlassen wird. In diesem Fall wäre der Landesbeamte nach der Definition der allgemeinen DU-Klausel gerade nicht allgemein dienstunfähig.

Dienstunfähigkeitsversicherung für Feuerwehrbeamte im Vergleich: Welcher Anbieter bietet die beste DU?

Nicht viele Versicherungsgesellschaften bieten eine gute und umfassende Absicherung gegen Feuerwehrdienstunfähigkeit, da weder eine Berufsunfähigkeitsversicherung und – je nach Bundesland – auch eine allgemeine DU Klausel nicht genügt. Zudem macht es bei der Wahl der Versicherung einen Unterschied, ob man als Feuerwehranwärter, Feuerwehrbeamter auf Probe oder auf Lebenszeit eine Dienstunfähigkeitsversicherung sucht. Einige Anbieter leisten beispielsweise nur, sollte ein Feuerwehrbeamter wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Feuerwehranwärter nicht abgesichert sind, da diese bei Dienstunfähigkeit in der Regel entlassen werden. Beim Vergleich von Dienstunfähigkeitsversicherung für Feuerwehrbeamte ist es also zwingend notwendig, auf das Kleingedruckte zu achten.

Welcher Anbieter die beste Dienstunfähigkeitsversicherung im Portfolio hat, muss für jeden Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau individuell analysiert werden. Neben den unterschiedlichen Berufsrisiken bei der Feuerwehr spielen genauso die individuelle Gesundheit, mögliche Vorerkrankungen und das Eintrittsalter bei Abschluss der Versicherung eine entscheidende Rolle, ob und welche Gesellschaft das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet. Folgende Dinge sollte man bei der Wahl einer Dienstunfähigkeitsversicherung jedoch unbedingt berücksichtigen:

Worauf Feuerwehrbeamte bei der Wahl ihrer DU achten sollten:

  • Die Dienstunfähigkeitsversicherung enthält eine spezielle DU-Klausel für Feuerwehrbeamte, wenn diese nötig ist.
  • Junge Feuerwehrleute in der Ausbildung sollten darauf achtgeben, dass sie auch als Beamtenanwärter und Beamte auf Probe gut abgesichert sind, sollten sie zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn dienstunfähig werden.
  • Die Versicherungsgesellschaft verzichtet auf eine eigene Prüfung der Dienstunfähigkeit.
  • Die DU leistet unabhängig davon, ob sich der Grund für die Dienstunfähigkeit im Dienst oder in der Freizeit zugetragen hat.
  • Die Dienstunfähigkeitsversicherung sollte auch bei teilweiser Dienstunfähigkeit bzw. „begrenzte Dienstfähigkeit“ leisten.
  • Die Höhe der Rente sollte zum persönlichen Bedarf passen und sich am aktuellen Lebensunterhalt orientieren.
  • Die Laufzeit der Rente sollte sich an der Regelaltersgrenze orientieren.
  • Die Höhe der DU-Rente bzw. die Versicherungssumme sollte nachträglich zu bestimmten Anlässen angepasst werden können (z.B. bei Änderung der Besoldung, Heirat, Kinder).
  • Angehende Feuerwehrleute sollten sich frühestmöglich für eine Dienstunfähigkeitsversicherung entscheiden: Zu Beginn der Beamtenlaufbahn ist das finanzielle Risiko am höchsten, die Beiträge dafür am niedrigsten. 

Fazit: Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist für Beamte der Feuerwehr unverzichtbar

Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist die bedeutendste Form der Absicherung für Feuerwehrbeamte. Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen sind regelmäßig Extremsituationen ausgesetzt, die sie langfristig psychisch und auch körperlich belasten können. Wird man als Beamter bei der Feuerwehr aufgrund von Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand entlassen, bietet die staatlich Versorgung noch lange keinen Rundumschutz – im Gegenteil: Auch auf Lebenszeit verbeamtete Feuerwehrleute müssen mit erheblichen Einkommenseinbußen rechnen. Bei jungen Feuerwehrbeamten entfällt das Einkommen meist zu 100 Prozent. Daher ist die Dienstunfähigkeitsversicherung gerade für Anwärter und Beamte auf Probe von großer Bedeutung. Und: Je länger man mit dem Abschluss einer DU wartet, desto höher fallen die monatlichen Prämien aus.

Trotzdem ist es wichtig, die Entscheidung für eine DU nicht voreilig zu treffen, sich auf Online-Vergleichsportale zu verlassen oder von vermeintlich günstigen Angeboten blenden zu lassen. Um gefährliche Missverständnisse im Kleingedruckten zu vermeiden, bedarf es immer eine individuelle Analyse aller wichtigen Eckdaten und der Lebenssituation der zu versichernden Person. Nur so kann ein wirklich aussagekräftiger Vergleich von Dienstunfähigkeitsversicherungen durchgeführt werden.

Wir unterstützen (angehende) Feuerwehrbeamte mit einer professionellen Beratung und einem unabhängigen Anbietervergleich – für die Dienstunfähigkeitsversicherung genauso wie für die Private Krankenversicherung oder die Anwartschaft. So kannst du die bestmögliche Entscheidung für deine berufliche Laufbahn treffen und dich bedarfsgerecht zu fairen Prämien absichern.

FAQ: Häufige Fragen zur Dienstunfähigkeitsversicherung für Feuerwehrbeamte

Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist für Feuerwehranwärter, Feuerwehrbeamte auf Probe und selbst für auf Lebenszeit verbeamtete Feuerwehrleute eine der sinnvollsten Versicherungen, um den Lebensstandard im Fall einer Dienstunfähigkeit abzusichern.

Werden Feuerwehranwärter und Feuerwehrbeamte auf Probe dienstunfähig, werden sie entlassen und nachwirkend in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Ihnen steht keine finanzielle Versorgung durch den Dienstherrn zu, Ausnahme ist ein Dienstunfall. Für Feuerwehrbeamte auf Lebenszeit besteht erst nach 5-jähriger Wartezeit ein Anspruch auf die Mindestversorgung. Anschließend steigt die Höhe der Pension mit jedem Dienstjahr.

Die Rentenhöhe der Dienstunfähigkeitsversicherung muss einerseits zu den bis dahin vorhandenen Versorgungsansprüchen und zu den eigenen Lebenshaltungskosten passen. Um die ideale Rentenhöhe für den Ist-Zustand sowie für die Zukunft zu bestimmen, sollten Feuerwehrleute sich von einem unabhängigen Experten beraten lassen.

Die monatlichen Prämien für eine Dienstunfähigkeitsversicherung ergeben sich aus dem Berufsrisiko, dem Alter bei Versicherungsantritt, dem Gesundheitszustand, möglichen Vorerkrankungen sowie aus der Versicherungslaufzeit und der vereinbarten Rentenhöhe. Realistische Beiträge für gesunde Feuerwehranwärter starten bei ca. 70 Euro im Monat. Je früher die DU abgeschlossen wird, desto günstiger die Beiträge.

Verschiedene deutsche Versicherungsgesellschaften haben Dienstunfähigkeitsversicherungen im Angebot – zum Beispiel: DBV (AXA Konzern AG), Debeka, HUK-Coburg, HanseMerkur, Nürnberger, Signal-Iduna, R+V uvm. Doch nicht alle Anbieter sind auf diesem Gebiet spezialisiert und bieten eine hochwertige DU für Feuerwehrbeamte. Hier sollte ein unabhängiger Versicherungsmakler zu Rate gezogen werden.

Für Beamte bei der Feuerwehr sind die wichtigsten Versicherungen: eine beihilfekonforme Krankenversicherung oder (bei Heilfürsorgeanspruch) eine Anwartschaft, die Dienstunfähigkeitsversicherung mit spezieller Klausel für den Feuerwehrdienst und eine spezielle Diensthaftpflichtversicherung.