PKV-Vergleich mit Check24 & Co.? Lieber nicht!

Immer mehr Menschen nutzen Vergleichsportale wie Check24 & Co. für Preisvergleiche, Versicherungsvergleiche und sogar für private Krankenversicherungen (PKV). Die Online-Rechner ermitteln (scheinbar) passende Tarife und sortieren die Ergebnisse nach den Kosten. Dieses Prinzip führt jedoch beim Vergleich privater Krankenversicherungen nicht immer zum optimalen Ergebnis. Im Gegenteil: Viele der empfohlenen, günstigen PKV-Tarife können später zur gewaltigen Kostenfalle werden.

Warum Check24 & Co. nicht für den PKV Vergleich geeignet sind

Das Wichtigste auf einen Blick: 

  • Ein PKV-Vergleich über Plattformen wie Check24 & Co. bietet keinen objektiven Marktüberblick, da nicht alle Gesellschaften mit den Vergleichsportalen zusammenarbeiten. 
  • Die Ergebnisse sind sehr preisorientiert, was Verbraucher dazu verleiten könnte, günstige PKV-Tarife zu bevorzugen. Günstige Tarife wiederum können in wenigen Jahren zu gefährlichen Kostenfallen werden. 
  • Der Bereich privater Krankenversicherungen ist zu komplex für eine Vergleichssoftware. Um eine langfristig optimale, beitragsstabile PKV zu finden, ist eine individuelle Beratung die beste Lösung. 

Kann man über Vergleichsportale wie Check24 & Co. eine gute PKV finden?

Einige Kunden, die auf der Suche nach einer guten privaten Krankenversicherung zu uns kommen, bringen auch schon mal eigene Ergebnisse von PKV-Vergleichen mit, die sie entweder selbst oder über Vergleichsrechner wie Check24 gemacht haben. Was uns bei den Empfehlungen der PKV-Tarife von Vergleichsportalen auffällt:

1. Es werden häufig dieselben Anbieter für private Krankenversicherungen empfohlen.

Unser Kundenstamm ist sehr vielschichtig, aus breit gefächerten Geburtsjahrgängen, mit unterschiedlichsten Gesundheitshistorien, beruflichen Backgrounds und natürlich individuellen Präferenzen was die Gesundheitsleistungen betrifft. Die Empfehlungen für gute PKV-Tarife über Check24 fallen jedoch auffallend ähnlich aus. Woran mag das liegen? Ganz einfach:

Hinter der Vergleichsplattform stecken eben auch Versicherungsmakler und die finanzieren sich – genau wie alle anderen – über Provisionen. Hier die offizielle Info dazu auf der Plattform:

So funktioniert der PKV-Vergleich über Check24

Nun geht man davon aus, dass dieser unabhängige Versicherungsmakler einen vollumfänglichen Marktüberblick hat und objektive Empfehlungen für private Krankenversicherungen abgeben kann. Aber Vergleichsplattformen wie Check24 leben natürlich nicht von Luft und Liebe und können ihren Service nicht kostenlos anbieten. Man denke allein an die enormen Werbebudgets für die allseits bekannten TV-Spots und Marketing-Kampagnen. Laut Statista investierte das Vergleichsportal im Jahr rund 195,7 Millionen Euro in Werbeaufwendungen!

Daher können die Vergleichsplattformen nur gewinnbringend arbeiten, wenn sie mit den empfohlenen Anbietern bestimmte Provisionsvereinbarungen treffen. Für die Versicherungsgesellschaften bedeutet der „teure Einkauf“ von Neukunden über große Vergleichsportale allerdings hohe Abschlusskosten, was wiederum einen negativen Einfluss auf das Geschäftsergebnis hat. Daher sind nicht alle gut wirtschaftenden und soliden PKV-Anbieter bereit, dieses Geld auszugeben und werden dementsprechend auch nicht von Check24 empfohlen. Hier ein Auszug aus der Unternehmensseite (Quelle: https://www.check24.de/unternehmen/ueber-uns/?product=33, Stand März 2025):

Angebot von Check24 für den Vergleich privater Krankenversicherungne

2. Die Ergebnisse der PKV-Vergleiche sind immer sehr preisorientiert.

Besonders günstige PKV-Tarife werden auf der Plattform durch Kennzeichnung hervorgehoben, z.B. „22% günstiger als der Durchschnitt“. So wird der Monatsbeitrag automatisch zum Auswahlkriterium. Gut, das ist ja eigentlich der Sinn eines Vergleichsrechners. Aber bitte auf keinen Fall beim Vergleich von privaten Krankenversicherungen anwenden! Wir vergleichen hier keine Flugpreise nach Mallorca. Ist ein Anbieter auf Check24 vertreten (hat also hohe Ausgaben, wenn es zu einem Abschluss kommt) UND bietet einen im Vergleich günstigen PKV-Tarif an, kann man fest davon ausgehen, dass der Beitrag von vornherein zu niedrig kalkuliert wurde. Kurz: Der „Verkauf“ dieses PKV-Tarifs macht sich für die Gesellschaft auf Dauer nicht bezahlt.

Die Folge ist mehr als logisch: Die Versicherung muss sich das fehlende Geld über die gesamte Vertragslaufzeit hinweg auf anderen Wegen zurückholen – z.B. durch Leistungskürzungen oder -ausschlüsse im Kleingedruckten und/oder über extreme Beitragsanpassungen in der Zukunft. Auffallen wird das den Versicherten erst viele Jahre oder Jahrzehnte später, wenn ein PKV-Wechsel aufgrund des vorangeschrittenen Alters, angesammelten Diagnosen und Vorerkrankungen unmöglich geworden ist. Genau das ist der Grund, warum so viele vor der „Beitragsexplosion in der PKV“ warnen. Und das ist auch der Grund, warum man die Suche nach einer privaten Krankenversicherung nicht mit einem Preisvergleichsrechner beginnen sollte.

Denn besonders bei einem Produkt wie der privaten Krankenversicherung macht es in Summe über die vielen Jahrzehnte der Vertragslaufzeit einen Riesenunterschied, ob die Beiträge nur einen Prozentpunkt mehr oder weniger steigen. Und da sollte man sich idealerweise auf die Anbieter konzentrieren, die nicht ständig einen neuen günstigen Tarif auf den Markt werfen, um Neukunden anzulocken und viel Geld für Provisionen raushauen. Wie sich die Beiträge für eine PKV für Beamte berechnen und worauf man statt des heutigen Preises achten sollte, erklären wir in diesem Blogbeitrag ausführlich: Was kostet eine private Krankenversicherung für Beamte?

Ganz wichtig: Wir wollen hiermit nicht sagen, dass alle Empfehlungen für private Krankenversicherungen von Check24 & Co. unbrauchbar oder schlecht sind. Aber wir möchten ein wenig für die Vorgehensweise der Vergleichsplattformen sensibilisieren und dass man sich über diese PKV-Vergleiche keinen objektiven Marktüberblick verschaffen kann.

Kann man mit dem PKV-Vergleich auf Vergleichsportalen Geld sparen?

Nein, man spart in der Regel kein Geld, wenn man seine Krankenversicherung über Vergleichsrechner wie Check24 & Co. abschließt. Dass man online sparen kann, hat man durch das Einkaufserlebnis von Markenkleidung, Kosmetik oder Reisen mittlerweile so verinnerlicht, dass man es auch bei Versicherungen annehmen mag. Aber – hier einmal Schwarz auf Weiß die Erklärung von Check24 (Stand März 2025):

Preis der Angebote bei einem PKV-Vergleich über Check24

Natürlich bekommt man bei einem PKV-Vergleich über Vergleichsrechner die günstigsten Angebote aufgelistet. Doch davor können wir nicht oft genug warnen (siehe oben). Diese Tarife werden sich höchstwahrscheinlich in den Folgejahren zu den teuersten auf dem Markt entwickeln.

Der Vergleich privater Krankenversicherungen ist zu komplex für eine Vergleichssoftware

Ähnlich wie so viele sehr breit aufgestellte Vermittler und Berater funktionieren auch die riesigen Vergleichsportale: Du bekommst alles von der Handyversicherung über Reiseversicherung, Risikolebensversicherung, Rentenversicherung bis hin zur Immobilienfinanzierung – und eben auch private Krankenversicherungen. Das Problem ist, dass diese Vermittler oberflächlich von all ihren Produkten ein nötiges Basiswissen haben, aber keine tiefgreifende Fachexpertise auf einem Gebiet haben. Denn – auch das ist kein Vorwurf – niemand kann in die Tiefen der Tarifwerke und Bedingungen aller Finanz- und Versicherungsprodukte eintauchen und diese von Grund auf verstehen. Geschweige denn in allen Sparten up to date bleiben was die neusten Entwicklungen und Möglichkeiten betrifft. Man kann nicht auf jedem Gebiet Spezialist sein! Sonst würde es auch keine Fachärzte geben für Augenheilkunde, Herzchirurgie, Orthopädie oder Psychotherapie.

Doch Bereiche wie die private Krankenversicherung oder die Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung sind so komplex, dass man bei einem oberflächlichem Vergleich wahnsinnig viele Fehler machen kann. Und diese Fehler rächen sich oft erst nach 5, 10 oder auch 20 Jahren, wenn man keine Chance mehr hat, die PKV zu wechseln. Ein Basiswissen in der Versicherungsbranche genügt einfach nicht für die Empfehlung einer privaten Krankenversicherung, um langfristig eine wirklich gute Entscheidung zu treffen.

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Ein guter PKV-Vergleich basiert auf Fachexpertise, nicht auf Provisionen

Nicht ohne Grund haben wir von Beamtenservice uns über viele Jahre und ständige Weiterbildungsmaßnahmen auf diese eine komplexe Versicherungssparte spezialisiert. Wenn wir uns einen PKV-Vergleich vornehmen, dann schöpfen wir aus dem Vollen. Wir beziehen zu 100 Prozent alle für dich passenden Versicherungsgesellschaften mit ein. Vor allem vergleichen und empfehlen wir häufig die Anbieter, die für uns die geringsten Provisionen bedeuten. Denn oft sind das genau die Versicherer, die ihre Beitragskalkulation besser im Griff haben als andere und damit für unsere Kunden bessere Leistungen und eine Beitragsstabilität bis ins hohe Alter mitbringen.

Warum machen wir das? Weil wir nicht von der schnell verdienten Masse an Abschlüssen profitieren, sondern von unserem hohen Qualitätsanspruch und langjährig zufriedenen Kunden, die unsere Arbeit weiterempfehlen. Reputation ist in unserem Fachgebiet die wichtigste Währung. Haben bei einem Vergleichsportal-Riesen 1000 Menschen nach 10 oder 20 Jahren Jahren schlechte Erfahrungen mit einer PKV gemacht, stehen denen 10.000 Menschen gegenüber, die tagtäglich gute Erfahrungen mit ihrem Preisvergleich für den Handytarif oder die Urlaubsreise gemacht haben. Wen interessiert´s also?!

Vergleichsportale wie Check24 sind ohne Zweifel oft ein hilfreiches Mittel, um einen schnellen Preisvergleich für Strompreise, Flugreisen, Handytarife oder einen günstigen Mietwagen auf Mallorca zu finden. Solange es sich um gut vergleichbare, standardisierte und einfach kündbare Produkte handelt, wollen wir den Preisvergleich über die Portale auf keinen Fall schlecht reden. Doch ein hochkomplexes Feld wie die private Krankenversicherung, deren Tarifvergleich über Einstiegsalter, Gesundheitsfragen, Beihilfesatz, Beihilfeverordnungen und individuell wählbaren Leistungskriterien stattfindet, kann man nicht mit ein paar Klicks vergleichen.

Wer beispielsweise nach ein paar Jahren feststellt, dass der einst günstige Strompreisanbieter die Preise ordentlich angezogen hat, kann einfach wieder zu einem billigeren wechseln. Das geht bei einer privaten Krankenversicherung nicht. Schließt du mit 25 oder 30 Jahren einen günstigen PKV-Tarif ab, der auch deswegen aktuell auf diversen Vergleichsportalen bei den Testsiegern auftaucht, kannst du damit rechnen, dass die Beiträge schon explodieren, bis du Mitte 40 bist. An die Prämien im Rentenalter wollen wir gar nicht erst denken. Warum das so ist, erklären wir in diesem Beitrag ausführlich: „PKV-Vergleich: Warum man sich nicht auf Testergebnisse der Stiftung Warentest verlassen darf“.

Stellst du in 10 Jahren oder noch später fest, dass du mit dem Anbieter deiner privaten Krankenversicherung eine schlechte Entscheidung getroffen hast, wird ein PKV-Wechsel schwierig bis unmöglich. Wenn es also um die so langfristige und lebenswichtige Entscheidung geht und das Ziel ist, eine PKV zu finden, die keine Leistungslücken enthält und trotzdem bis in hohe Alter beitragsstabil ist, solltest du dich unbedingt von einem Spezialisten beraten lassen. Hier bekommst du neben einer unverbindlichen, kostenfreien Beratung auch nach Abschluss deiner PKV eine kostenlose Betreuung und einen fachkundigen Ansprechpartner, falls Fragen aufkommen oder Anpassungen gewünscht sind.