Pflegeimmobilien als Kapitalanlage: Wie Sie Risiken vermeiden

Gibt es noch gute Kapitalanlagen? Wo kann ich investieren, ohne hohe Risiken einzugehen?

Pflegeimmobilien: Eine neue Möglichkeit der Kapitalanlage

Gibt es noch gute Kapitalanlagen? Wo kann ich investieren, ohne hohe Risiken einzugehen? Wie kann ich meine Rente aufbessern? Immer häufiger werden wir mit diesen Fragen konfrontiert, schließlich ist der Finanzmarkt unser täglich Brot. Als unabhängige Versicherungsexperten schauen wir über den Tellerrand und setzen uns mit den Möglichkeiten der Geldanlage auseinander – UND mit den Anbietern dahinter. Im Folgenden nehmen wir die Pflegeimmobilien als Kapitalanlage unter die Lupe: Wir erläutern die Vorteile und Nachteile von Pflegeimmobilien, wie Sie Risiken beim Kauf vermeiden und woran Sie gute, seriöse Anbieter erkennen.

Was sind Pflegeimmobilien?

Bei Pflegeimmobilien handelt es sich um Eigentum in Form eines Pflegeappartements in einer stationären Pflegeeinrichtung. Je nach Anbieter und Betreiber kann es sich dabei um ein Appartement in einem Seniorenwohnheim, Pflegeheim oder um Betreutes Wohnen handeln. Mischformen sind ebenfalls möglich. Diese Sozialimmobilien fallen als Kapitalanlage in die Kategorie der Spezialimmobilien. Betreiber von Pflegeimmobilien sind private oder öffentliche Organisationen, Vereine oder Verbände wie die AWO, das Deutsche Rote Kreuz oder die Caritas. Früher wurden diese Einrichtungen überwiegend an Fondgesellschaften, Banken und Versicherungen veräußert. Durch die Aufteilung in Teileigentum, haben nun auch Privatanleger die Möglichkeit, einzelne Appartements zu erwerben.

Der Unterschied zu einer klassischen Eigentumswohnung besteht darin, dass Sie die Miete nicht von den Bewohnern der Pflegeeinrichtung bekommen, sondern der Mietvertrag mit dem Betreiber geschlossen wird. Als Miteigentümer einer Pflegeimmobilie wird Ihnen die monatlichen Mieteinnahmen somit über einen sehr langen Zeitraum zugesichert – unabhängig davon, ob Ihr Appartement leer steht oder der Heimbewohner im Zahlungsverzug ist.

Wo kann man eine Pflegeimmobilie kaufen?

In der Regel kaufen Sie als privater Kapitalanleger Ihr Pflegeappartement über einen Makler oder direkt vom Bauträger, der die gesamte Immobilie plant und bis zur Fertigstellung betreut. Oftmals wird mit dem Bau einer Pflegeimmobilie erst begonnen, wenn mehr als die Hälfte der Appartements bereits verkauft wurden. Ihr Anbieter (oder ihr Makler) stellt Ihnen alle nötigen Informationen über die geplante Pflegeeinrichtung zur Verfügung oder führt – bei einer Bestandsimmobilie – Besichtigungstermine durch. Woran Sie seriöse Angebote erkennen, erläutern wir weiter unten im Beitrag. Wir beraten Sie auch gerne persönlich in dieser Angelegenheit. Sprechen Sie uns jederzeit unverbindlich an:

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Die vollständige Immobilie wird wie ein Mehrfamilienhaus in einzelne Einheiten aufgeteilt, die unabhängig voneinander an Privatanleger verkauft werden. Zum Eigentum des Käufers zählt neben dem Grundstücksanteil und dem eigentlichen Appartement ein prozentualer Anteil an der Gemeinschaftsfläche – je nachdem, wie viele Miteigentümer es gibt. Hier gilt ebenfalls das Wohnungseigentumsgesetz (WEG). Ihr Eigentum wird ganz klassisch ins Grundbuch eingetragen, bedeutet, Sie bekommen hier die gleichen Vorteile: Sie können Ihre Wohnung jederzeit beleihen, vererben oder verkaufen.

Wer kümmert sich um Vermietung und Verwaltung?

Wie oben bereits angerissen, ist die Vermietung der Pflegeappartements Betreibersache. Der Mietvertrag kommt zwischen Ihnen bzw. der Eigentümergemeinschaft und dem Betreiber der Pflegeeinrichtung zustande. Dieser mietet die gesamte Immobilie und steht in der Regel – samt dem Pachtvertrag und der Verwaltung für Sozialimmobilien – bereits fest, bevor Sie investieren. Anfänglich werden die Mietverträge bei Pflegeimmobilien auf 20 bis 25 Jahre geschlossen – mit einem Jahr Kündigungsfrist. Das heißt, mit Ablauf des 18. bzw. 23. Jahres kann der Betreiber Verlängerungsoptionen beanspruchen (zum Beispiel 2 x 5 Jahre Verlängerung bei 20 Jahren bzw. 1 x 5 Jahre Verlängerung bei 25 Jahren). In der Regel geht es zum Ende des Pachtvertrages noch einmal in die Verhandlung mit der Verwaltung.

Sollte der Betreiber kündigen, ist es ebenfalls Aufgabe der Verwaltung, einen neuen Mieter zu finden. Da die Kündigungsfrist ein Jahr bemisst, kann diese frühestmöglich einschreiten: Entweder mit dem alten Betreiber verhandeln (z.B. um Investitionen in Sanierungen) oder sich rechtzeitig um einen neuen Mieter kümmern, sodass ein fließender Übergang stattfindet. Die Verwaltung berechnet die möglichen Investitionen für jeden einzelnen Eigentümer, welche auf der Eigentümerversammlung genehmigt werden müssen.

Die Eigentümerversammlung findet analog zur klassischen WEG eines Mehrfamilienhauses jährlich statt, zumindest offiziell. In der Regel werden die Versammlungen nicht oder selten besucht, da die Eigentümer sich kaum mit administrativen Aufgaben beschäftigen: Der Betreiber des Pflegeheims ist selbst für das Inventar und die Instandhaltung im Gebäude verantwortlich, kümmert sich um die Abführung der Nebenkosten wie Strom, Gas und Wasser sowie um die Vermietung der Pflegeappartements. Die Immobilienbesitzer müssen sich also weder um Schönheitsreparaturen noch um die Nebenkostenabrechnungen kümmern. Lediglich die Instandhaltung von „Dach und Fach“ (Dach, Fenster und tragende Gebäudeteile) sind Angelegenheit der Eigentümer.

Was kostet eine Pflegeimmobilie?

Der Preis für ein Pflegeappartement hängt von der Lage der Immobilie, der Größe der Zimmer, der Ausstattung und dem Allgemeinzustand der Anlage ab. Die Preisspanne für diese Form von Sozialimmobilie liegt grob zwischen 150.000 und 250.000 Euro. Die Baufinanzierung einer Pflegeimmobilie läuft ähnlich wie beim Erwerb einer Eigentumswohnung ab. Idealerweise bringen Sie 20 Prozent Eigenkapital für die Investition mit, um einen attraktiven Zins zu erhalten. Kaufen Sie Ihre Immobilie direkt vom Bauträger, können Sie bei den Erwerbsnebenkosten nochmal kräftig einsparen.

Wichtig: Der Preis ist kein Kriterium für die Sicherheit der Kapitalanlage oder die Höhe der Rendite. Anleger sollten sich – wie bei jeder großen Investition ­­– gründlich über die Immobilie, das Konzept, den Anbieter und den Betreiber informieren. Wir helfen Ihnen gerne, einen seriösen Anbieter zu finden.

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Welche Risiken gibt es beim Kauf einer Pflegeimmobilie?

  1. Baurisiko (nur beim Neubau)
    Beim Neubau einer Pflegeimmobilie bleibt immer – wie beim Bau eines Eigenheims – ein Baurisiko bestehen. Schafft es das beauftragte Bauunternehmen, das Haus zu dem vereinbarten Preis in der vereinbarten Zeit fertigzustellen? Die gute Nachricht: Hier trägt nicht der Käufer das Risiko, sondern der Bauträger. Der Kunde kauft zum Festpreis, der zuvor vereinbarte Kaufpreis kann im Nachhinein nicht mehr erhöht werden. Das Risiko der Mehrkosten liegt also nicht bei Ihnen, sondern bei dem Verkäufer, Ihrem Anbieter.Was bleibt, ist das Risiko, dass die Fertigstellung nicht innerhalb der geplanten Zeit (in der Regel 18 – 24 Monate) gelingt. Wenn dementsprechend später vermietet werden kann, werden sich ebenfalls die ersten Mieteinnahmen nach hinten verschieben. Um dieses Risiko zu minimieren, beauftragen gute Anbieter von Pflegeimmobilien eine Prüfgesellschaft (z.B. Dekra), die die einzelnen Leistungsphasen mitbegleitet. Diese prüft mittels Gutachten vor jeder Ratenzahlung den Baufortschritt.
  2. Risiken durch neue Richtlinien und Gesetze
    Ältere Bestandshäuser unterlaufen generell eher der Gefahr, dass sie neuen Richtlinien und Gesetzgebungen nicht genügen und größere Sanierungsmaßnahmen von Nöten sein werden. Einige Bestandshäuser am Markt haben z.B. einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Doppelzimmern. Wenn diese Appartements heute zu Renditen über 4% angeboten werden, haben Sie als Käufer bald ein Problem. Diese Pflegeimmobilien sind potenziell gefährdet, nach dem Sozialgesetzbuch bald keine Subventionierungen mehr zu bekommen: Ab 2023 soll nur noch eine Einzelzimmerbelegung möglich sein.Tipp: Kaufen Sie ein Pflegeappartement in einem Bestandshaus, wählen Sie entweder einen relativ jungen Bestand oder ein altes Bestandshaus, welches bereits saniert wurde (z.B. mit dem Fokus auf Einzelzimmer-Vermietung).
  3. Risiken durch Betreiberinsolvenz
    Das Risiko, dass der Betreiber einer Pflegeimmobilie insolvent wird, ist zwar gering, aber es ist vorhanden. Deswegen achten Sie beim Kauf Ihres Pflegeappartements darauf, welchen Eindruck der Betreiber und seine anderen Pflegeeinrichtungen machen. Fragen Sie nach dem wirtschaftlichen Erfolg, nach seiner Expertise und seit wann dieser auf dem Markt ist. Grundsätzlich spielt der demografische Wandel aber allen Betreibern von Pflegeheimen in die Hände: Bereits 2040 wird jeder vierte Bürger über 60 Jahre alt sein. Pflegeplätze sind Mangelware und der Bedarf an Betreutem Wohnen wird weiter steigen. Das Risiko für eine Betreiberinsolvenz dürfte in den nächsten Jahren also weiter sinken, die Wahrscheinlichkeit einen neuen Pächter zu finden dagegen steigen.
  4. Finanzierungsrisiko
    Nehmen Sie für Ihre Kapitalanlage einen Finanzierungskredit auf, besteht das Risiko, dass dieser nach Ablauf der Zinsbindung mit einem höheren Zinssatz weitergeführt wird. Dieses Risiko lässt sich mit langen Zinsvereinbarungen umgehen.

Welche Renditen sind bei Pflegeimmobilien realistisch?

Die Makler- und Immobilienportale sind voll mit verlockenden Angeboten. Wo man auch hinschaut, werben die Anbieter von Pflegeimmobilien mit hohen Renditen zwischen vier und fünf Prozent jährlich. Da sollte man in der Tat stutzig werden. Klar ist, dass es sich bei diesen Prognosen immer um Bruttorenditen handelt: Die möglichen Erträge vor Abzug der Kaufnebenkosten wie Grunderwerbssteuer und Notarkosten sowie Kosten für Verwaltung, Instandhaltung und Kontoführungsgebühren. Erst nach Abzug dieser Kosten erhalten Sie die Nettomietrendite, die allerdings immer von Ihrem individuellen Steuersatz abhängig ist. Generell kann man sagen, dass bei guten Häusern auf dem jetzigen Markt Renditen zwischen 3,2 bis 3,6 Prozent realisierbar sind.

Wichtig: Lassen Sie sich vor dem Kauf eines Pflegeappartements Ihre persönliche Nettorendite von einem Experten oder Ihrem Steuerberater berechnen.

Wie steht es um die Wertentwicklung von Pflegeimmobilien?

Kritische Ratgeber warnen vor einer negativen Wertenentwicklung bei Pflegeimmobilien. Gründe dafür sollen die schnellere Abnutzung der Gemeinschaftsräume sein und das Risiko, die Einrichtung an neue gesetzliche Standards anpassen zu müssen. Beide Angelegenheiten obliegen jedoch der Verantwortung des Betreibers: Die Instandhaltung der Räumlichkeiten sowie die Anpassung des Inventars an die geltenden Richtlinien. Die Eigentümer sind lediglich für Dach, Fassade, Steigleitung, Heizung und Fenster der Immobilien zuständig.

Die Wertentwicklung der Häuser ist abhängig von der Indexierung am Markt, als von der Mietsteigerung. Hier verhält sich die Pflegeimmobilie wie eine Eigentumswohnung: Bei Mehrkosten, z.B. durch Inflation und steigende Energiepreise, muss die Miete angehoben werden, um die erzielte Rendite zu erreichen. Das gestaltet sich bei der Pflegeimmobilie jedoch einfacher, da dieser Punkt in den Mietverträgen geregelt ist: Steigt der Verbraucherpreisindex am Markt, steigen automatisch die Mieteinnahmen. Um die Abwicklung kümmert sich die Verwaltung der Immobilie.

Mit steigender Rendite gegenüber dem ursprünglichen Kaufpreis, erzielen Sie also den Gewinn. Da die Renditen im Vergleich zu früher geringer ausfallen, sollte die Immobilie 15 bis 20 Jahre gehalten werden – also über mehrere Mieterhöhungen hinweg – um mit der Investition einen guten Gewinn zu erwirtschaften. Diesen Punkt verschweigen die meisten Berater allerdings gerne.

Woran erkennt man einen guten Betreiber?

Viele Ratgeber warnen vor dem Kontrollverlust, dass man als Anleger auf die Qualität der Pflegedienstleistungen und das Kostenmanagement keinen Einfluss hat. Die Auswahl des Betreibers – also des zukünftigen Mieters – liegt in der Hand des Anbieters bzw. Bauträgers. Da der Anlageerfolg ebenfalls vom wirtschaftlichen Erfolg des Betreibers abhängt, sollten Sie sich über diesen informieren: Wie steht es um seine Wirtschaftlichkeit? Wie viele Einrichtungen betreibt dieser bereits und seit wann? Wie steht es um seine Mitarbeiterzufriedenheit (z.B. auf Online-Bewertungsportalen)? Und nicht zuletzt: Wie schmeckt das Essen dort? Richtig gelesen: Bei einem guten Betreiber schmeckt das Essen. Würden Sie für sich im Alter oder für Ihre Angehörigen eine Pflegeeinrichtung bewerten, würden Sie sicherlich Wert auf gute und hochwertige Verpflegung legen, oder?

Ist die Einrichtung also sauber, die Verpflegung gut, haben die Mitarbeiter Freude an dem Job, dann gibt es kaum Risiken, dass der Betreiber sein Haus nicht jahrzehntelang erfolgreich führen wird. Ein guter Anbieter von Pflegeimmobilien macht sich von jedem Pächter ein Bild und berücksichtigt diese Punkte. Viele Investoren kümmern sich nicht um den Betreiber und verlassen sich auf die Aussagen ihres Anbieters. Auch wenn Sie sich den Aufwand nicht machen wollen, können Sie mit der simplen Nachfrage prüfen, ob mit offenen Karten spielt wird: Bestünde die Option, sich ein Pflegeheim des Betreibers anzusehen und dort zu Mittag zu essen? Lehnt der Anbieter diese „Kostprobe“ ab, sollte Ihnen das wiederum zu denken geben.

Regionale Unterschiede: Wo sollte man das Pflegeappartement kaufen?

Viele private Investoren gehen bei der Immobiliensuche vor, als würden sie eine Eigentumswohnung erwerben und dort wohnen wollen. Entscheidet man sich für eine Pflegeimmobilie als Kapitalanlage, gelten für den Standort jedoch andere Faktoren: Da Sie sich weder um die Vermietung noch um die Verwaltung kümmern müssen, sollte die Stadt, das Bundesland oder die Nähe zu Ihrem privaten Wohnsitz keine Rolle beim Kauf spielen. Da es sich bei diesen Immobilien in erster Linie um eine Geldanlage handelt, sollten Sie als Investor darauf achten, dass die Kaufnebenkosten so gering wie möglich sind. Das heißt: Sie kaufen vorzugsweise nicht in Nordrhein-Westfalen – denn hier müssen Sie mit 6,5 Prozent Grunderwerbsteuer rechnen. Kaufen Sie Ihr Pflegeappartement dagegen in Niedersachsen, im Süden oder im Osten Deutschlands, landen Sie nur bei 3,5 oder 4 Prozent Grunderwerbsteuer.

Beim Kauf einer Pflegeimmobilie kommt es ebenso wenig auf die Gegend oder die direkten Nachbarn an. Es kommt auf den lokalen Bedarf an! Deswegen ist es wichtig zu wissen, ob und wann Ihr Anbieter oder Bauträger eine umfassende Standortanalyse (Makro- und Mikrolage) durchgeführt hat: Wie alt sind die Einwohner im Kreis und 100 Kilometer Umkreis? Wie alt sind die Leute in dieser Region in 20 bis 30 Jahren? Wie viele vergleichbare Einrichtungen gibt es bereits in dieser Region? Wie attraktiv ist das unmittelbare Umfeld für Pflegebedürftige? Sind Apotheken und Ärzte in der Nähe? Wie ist die Verkehrsanbindung für die Angehörigen? Lassen Sie sich diese Analysen zeigen.

Umgekehrt kann auch der Pächter Aufschluss über den Standort geben: Ein namhafter Betreiber, der für das Haus einen Mietvertrag auf 20 oder 25 Jahre unterschreibt, der sieht ziemlich sicher wirtschaftliches Potenzial an diesem Standort.

Bedürfnisorientierter Kauf: Den Pflegeplatz fürs Alter oder Angehörige sichern

Natürlich kann die Motivation, in eine Pflegeimmobilie zu investieren, ebenfalls private Gründe haben. Benötigen Sie in naher Zukunft einen Pflegeplatz für einen Familienangehörigen, sehen jedoch aufgrund der langen Wartelisten schlechte Chancen, können Sie sich in der näheren Umgebung nach einer Kaufoption umsehen. Dann können Sie von dem Vorbelegungsrecht profitieren. Achten Sie im Vertrag unbedingt darauf, dass ein Belegrecht tatsächlich festgelegt wurde.

Liegt die Intention, selbst einen Pflegeplatz in Anspruch zu nehmen, noch in weiter Ferne, sollten zunächst andere Faktoren wichtiger sein. Denn was viele Anleger nicht wissen: Bei großen Betreibern können Sie über ein „erweitertes Belegrecht“ einen Platz an einem anderen Standort bekommen. Das heißt: Sie können beispielsweise in ein Pflegeheim in Aschersleben investieren, aber in ein Appartement in München einziehen, sollten Sie im Alter selbst Pflege benötigen. Ist der Betreiber groß genug und sind genügend Immobilien vorhanden, desto schneller kommen Sie nicht nur an einen Pflegeplatz, sondern auch an Ihren Wunschort.

Wichtig: Erkundigen Sie sich vor dem Kauf, ob das Vorbelegungsrecht nur für die gekaufte Immobilie gilt oder für alle gleichwertigen Pflegeeinrichtungen des Betreibers.

Vorteile und Nachteile der Pflegeimmobilie auf einen Blick:

VORTEILENACHTEILE
Demografischer Wandel: Der Bedarf an Pflegeeinrichtungen steigt kontinuierlichRegulierungsrisiko durch staatliche Vorschriften
Sichere Mieteinnahmen auch bei NichtbelegungRisiko der Zinsänderung
Risiko der ZinsänderungInsolvenzrisiko des Betreibers
Geringe InstandhaltungskostenKein Sonderkündigungsrecht wegen Eigenbedarf
Niedriger VerwaltungsaufwandKeine kurzfristigen Gewinne
Wirtschaftliche Unabhängigkeit des Pflegemarkts (weniger konjunkturabhängig als Wohn- und Gewerbeimmobilien)
Vorbelegungsrecht für einen Pflegeplatz ohne Warteliste
Schutz & Flexibilität durch Grundbucheintrag
Schutz vor Inflation durch Indexmietvertrag
Solide Rendite im Vergleich zu anderen Kapitalanlagen

Besser in einen Neubau oder in eine Bestandsimmobilie investieren?

Wer als Investor eine zukunftssichere Immobilie möchte, bei der Grundriss und Räumlichkeiten den aktuellen Standards entsprechen, sollte bei seiner Kapitalanlage auf einen Neubau setzen. Diese Pflegeheime werden nach den neusten Vorschriften des medizinischen Dienstes der Krankenkassen gebaut und werden in den nächsten 30 bis 40 Jahren keine größeren Investitionen erfordern. Ein weiterer Vorteil bei einem Neubau ist ganz klar der „frische“ Mietvertrag mit dem Betreiber, der Ihnen für die nächsten 20 bis 25 Jahre Mietsicherheit verschafft.

Eine Bestandsimmobilie macht dann Sinn, wenn man schnellstmöglich einen großen Betrag (statt Ratenzahlung) investieren will, um Strafzinsen zu vermeiden oder sofort auf Mieterträge angewiesen ist. Ältere Pflegeeinrichtungen haben in der Regel einen Bestandsschutz, welcher mithilfe von Ausnahmegenehmigungen noch einige Jahre vor Umbaumaßnahmen schützen kann. Beim Kauf einer Bestandsimmobilie sollten Sie dennoch unbedingt prüfen, ob die Raumaufteilung, Quadratmeter und Sanitäreinrichtungen den aktuell geltenden Vorschriften entsprechen.

Alternativ können Sie auf eine Bestandsimmobilie setzen, die kürzlich vollständig entkernt und saniert wurde – inklusive der Energie- und Stromversorgung. Dann steht diese Immobilie einem Neubau in nichts nach.

Wie lässt sich die Qualität einer Pflegeimmobilie einschätzen?

Natürlich kann man bei einem Neubau, der sich erst in Planung befindet, die Qualität nur über die Baubeschreibung erfassen und bewerten. Allerdings sollte zu diesem Zeitpunkt bereits das Wichtigste feststehen: Eine fundierte Standortanalyse, die Energieeffizienz, der KfW-Standard, Größe und Aufteilung der Räumlichkeiten und ob die Vorschriften des medizinischen Dienstes der Krankenkassen eingehalten werden. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, lassen Sie sich von Ihrem Anbieter oder Bauträger Referenzen zeigen und besichtigen ein fertiggestelltes Pflegeheim, das bereits in Betrieb ist.

Zusammenfassung

Von diesen Angeboten sollten Sie die Finger lassen:

  • alte, unsanierte Bestandsimmobilien
  • sehr kleine Pflegeeinrichtungen mit wenigen Zimmern
  • Immobilien mit einer hohen Doppelzimmerquote
  • Anbieter mit unrealistisch hohen Renditen
  • Häuser mit sehr kleinen, unbekannten Betreibern
  • Pflegeheime mit sehr alten Mietverträgen

Daran erkennen Sie seriöse Anbieter:

  • langjährige Expertise
  • spezialisiert auf Pflegeimmobilien
  • Verkäufergesellschaft unter der Holding
  • Anzahl der in den Markt gebrachten Immobilien (Empfehlung: min. 5 Einrichtungen)
  • hohe Standards in Wohn- und Pflegequalität
  • wirtschaftliche Stärke
  • realistische Prognosen der Renditen
  • Pächter sind etablierte & finanzstarke Betreiber
  • transparente Analysen

Fazit: Für wen eignet sich die Pflegeimmobilie als Kapitalanlage?

Wer den schnellen Euro machen will, ist mit einer Pflegeimmobilie falsch beraten. Hier geht es um eine langfristige und solide Investition. Die Immobilie muss über einen langen Zeitraum gehalten werden, um durch die zukünftigen Mieterhöhungen Gewinne einfahren zu können. Wer aber in diesen Zeiten mit anhaltendem Niedrigzins und Strafzinsen der Banken sein Kapital mit geringem Risiko angelegt wissen möchte, dem können wir guten Gewissens dazu raten. Pflegeimmobilien gelten als starker Wachstumsmarkt, der Bedarf an Pflegeeinrichtungen wird kontinuierlich steigen – unabhängig von der freien Wirtschaft.

Interessieren Sie sich für diese Form der Geldanlage, lassen Sie sich in jedem Fall professionell beraten, denn auch auf diesem Markt tummeln sich viele schwarze Schafe. Wir unterstützen Sie gerne dabei, ein zukunftssicheres Anlageprojekt zu finden, welches eine stabile Vermögenssicherung und einen nachhaltigen Vermögensaufbau ermöglicht. Sprechen Sie uns einfach unverbindlich an:

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