zusatzversicherungen

Krankenzusatz­versicherungen im Überblick

Zum einen bieten die privaten Krankenversicherer die Option, einzelne Module selektiv zu wählen, alternativ besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Module im Paket abzusichern.

Zahnzusatzversicherung

Unabhängig davon, ob ehemaliger Beamte oder Angestellter in der freien Wirtschaft, Zahnersatz hat sich durch die eingeschränkten Leistungen der Ersatzkassen zu einer Kapitalanlage gewandelt. Die gesetzlichen Krankenversicherer leisten nur noch einen Festzuschuss, unabhängig davon, wie hoch die tatsächlichen Behandlungskosten ausfallen. Dazu ein Rechenbeispiel:

Die Kosten für ein Implantat (Honorar und Materialkosten) einschließlich Knochenaufbau belaufen sich auf 4.000 Euro. Der Festkostenzuschuss der Ersatzkasse beträgt jedoch nur 330 Euro. Für den Patient beträgt der Eigenanteil ohne Zahnzusatzversicherung 3.670 Euro.

Zahnzusatzversicherungen bieten aber nicht nur eine Kostenübernahme für eine Heilbehandlung. Sie beteiligen sich auch an den Aufwendungen für Zahnprophylaxe, beispielsweise professionelle Zahnreinigung.

Der Grad der Kostenübernahme richtet sich nach dem jeweiligen Tarif. Dieser regelt auch, welche Kosten in den ersten Jahren übernommen werden. Die sogenannte Zahnstaffel sieht eine Abstufung der Leistungen vor. Das Angebot für Zahnzusatzversicherungen in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis bietet eine enorme Bandbreite, die es jedem Ersatzkassenmitglied ermöglicht, diese Kosten zumindest teilweise auszulagern.

Krankenhaus­zusatzversicherung und Krankenhaustagegeld

Krankenhauszusatzversicherungen erfreuen sich ebenfalls einer recht hohen Popularität bei den Ersatzkassenmitgliedern. Neben der Unterbringung in einem Einbett- oder Zweibett-Zimmer stellen sie auch die Behandlung durch den Chefarzt sicher. Bekanntermaßen stellt Ruhe einen wesentlichen Faktor für die Heilung dar. Ein Aspekt, der in einem Vierbett-Zimmer nur bedingt den Stellenwert innehat, der er haben sollte.

Alternativ zu einer Krankenhauszusatzversicherung bietet sich die Option, ein Krankenhaustagegeld zu wählen. Dieses steht zur freien Verfügung. Der Patient kann damit die Mehrkosten für ein Zweibett-Zimmer bezahlen oder beispielsweise die Miete für den Fernseher oder die Putzfrau für zu Hause, während er im Krankenhaus liegt.

Krankentagegeld

Das Sozialversicherungsgesetzbuch sieht vor, dass der Arbeitgeber bei Krankheit des Arbeitnehmers das Gehalt mindestens sechs Wochen fortzahlen muss. Danach greift das Krankentagegeld durch die Ersatzkasse. Während ein privat Versicherter das Krankentagegeld individuell an sein Einkommen anpassen kann, setzt die Ersatzkasse klare Grenzen. Das Krankentagegeld beträgt 70 Prozent des Bruttoeinkommens, maximal 90 Prozent des Nettoeinkommens. Wer mit seinem Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, erhält das Krankentagegeld maximal bis zur Höhe des beitragspflichtigen Einkommens. Was bedeutet die Kappung in der Praxis?

Bei einem Bruttoeinkommen von 3.000 Euro monatlich und einem Netto in Höhe von 2.000 Euro beträgt der Anspruch 60 Euro am Tag. Abzüglich der Sozialversicherungsbeiträge verbleibt ein Nettobetrag von rund 1.580 Euro – 420 Euro weniger, als das Nettoeinkommen. Für einen durchschnittlichen Haushalt eine bittere Einbuße.

Noch drastischer geht die Schere bei einem höheren Einkommen aus. Angenommen, dieses beträgt 7.000 Euro brutto bei einem Netto von 4.000 Euro. Der Krankentagegeldanspruch beläuft sich noch auf 2.676 Euro im Monat, eine Unterdeckung von fast 1.400 Euro.

Diese Zahlen belegen, dass eine private Krankentagegeldversicherung eigentlich ein Muss für jeden Berufstätigen sein sollte.

Ambulante Krankenzusatzversicherung

Eine ambulante Krankenzusatzversicherung bedeutet weit mehr, als nur verkürzte Wartezeiten auf einen Arzttermin oder schnellere Behandlung vor Ort. Ambulante Krankenzusatzversicherungen bündeln vielmehr zahlreiche Leistungen. Während die Ersatzkassen bei homöopathischer Behandlung sehr enge Regeln für die Erstattung sehen, gehen die privaten Krankenversicherer einen großen Schritt weiter. Neben der Behandlung durch einen Heilpraktiker fällt die Kostenübernahme für homöopathische Medikamente sehr viel weitläufiger aus. Bekanntermaßen setzt die Schulmedizin auf die Heilung der Erkrankung, während die Homöopathie bereits bei den Ursachen ansetzt. Gerade Eltern wünschen sich für ihre Kinder häufig, dass der Behandler nicht die medikamentöse Keule auspackt, sondern den Ursachen, beispielsweise bei Neurodermitis, auf den Grund geht.

Aus der Erstattung von Sehhilfen haben sich die Ersatzkassen völlig zurückgezogen. Wer eine Brille benötigt, steht vor der Wahl. Brillen haben nicht nur die Funktion, besser zu sehen, sondern sind inzwischen auch zu einem modischen Accessoire geworden. Entweder entscheidet sich ein Brillenträger für ein durchschnittliches Gestell, oder er greift tiefer in die Tasche, wenn er etwas Außergewöhnliches wünscht. Gleiches gilt für die Gläser. Hier bestehen ebenfalls qualitative Unterschiede, welche sich auf den Tragekomfort auswirken. Kontaktlinsen stellen ebenfalls keine kostengünstige Lösung dar. Private Krankenversicherungen bezahlen zwar nicht jedes Jahr eine neue Sehhilfe, beteiligen sich aber alle zwei oder drei Jahre daran und auch bei einer Verschlechterung der Sehfähigkeit.

Auslands­krankenversicherungsschutz

Die Auslandskrankenversicherung gehört in jedes Reisegepäck, gleich ob für die Kreuzfahrt durch die Karibik oder den Wochenendtrip nach Paris. Obwohl Ersatzkassenmitglieder innerhalb der Europäischen Union durch die Sozialversicherungsabkommen versichert sind, rechnen einige Ärzte im Ausland die Behandlung als Privatbehandlung ab und verlangen durchaus Barzahlung. Zahnschmerzen oder eine Zerrung gelten hier noch als harmlose Erkrankungen. Kritischer wird es, wenn ein Krankentransport aus dem Ausland notwendig wird.

Ein gebrochenes Bein in den USA kann bei mangelnder Auslandsreisekrankenversicherung den wirtschaftlichen Ruin des Patienten bedeuten. Ein Klinikaufenthalt in den Vereinigten Staaten schlägt schnell mit einem sechsstelligen Betrag zu Buche.

Während private Krankenvollversicherungen je nach Anbieter auch einen Auslandsschutz beinhalten, entfällt dieser bei den Ersatzkassen außerhalb der EU generell. Nicht nur ehemalige Beamte, die jetzt Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, sollten diesen Sachverhalt auf jeden Fall berücksichtigen.

Fazit

Private Krankenzusatzversicherungen „veredeln“ die Ersatzkassenleistungen und bieten die Möglichkeit, individuell die Punkte gesondert abzusichern, die dem Einzelnen wichtig sind. Gleich, ob ehemaliger Beamter, der seinen „alten“ Versicherungsstatus aufrecht erhalten möchte, oder grundsätzlich in der freien Wirtschaft Tätiger, gerade bei Krankentagegeld, Auslandsaufenthalten und Zahnzusatz schützt die Zusatzversicherung vor einem finanziellen Desaster.

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